1. Parodontalbehandlung | 2. Parodontitisrecall | 3. neue Methoden |
1. Sanfte Parodontalbehandlung mit dem LaserParodontitis wird im Volksmund (durch die Werbung) auch Parodontose genannt. Der Zahnhalteapparat (Wurzelhaut und Kieferknochen) werden langsam zerstört, der Kieferkamm baut sich ab. Wenn die Zähne keinen Halt mehr haben, lockern sie sich und ein an sich völlig gesunder Zahn kann ausfallen. Bei fortgeschrittener Krankheit ist die Wahrscheinlichkeit für einen Zahnverlust sehr hoch. Eine Behandlung dieser Krankheit ist unbedingt erforderlich. Entstehung:Eine Infektion durch Bakterien, die sich vor allem in Zahnstein (hart) und Zahnbelägen
(weich) befinden lösen die Parodontitis aus. Die Infektion beginnt mit Rötungen, Blutungen und Schwellungen des Zahnfleisches. Wenn
jetzt keine Behandlung erfolgt, bilden sich Zahnfleischtaschen, in denen
sich die Bakterien ungehindert vermehren können und sich Essensreste sammeln.
Außerdem bilden sich Konkremente (Krusten auf der Zahnwurzeloberfläche),
die sich zu Brutstätten für Keime entwickeln. Später kommt es zu einem Abbau des Kieferknochens, der sogar noch den Tragekomfort von Zahnersatz, der auf dem Kieferkamm aufliegt, extrem verschlechtern kann. Das Heimtückische an dieser Erkrankung ist, dass zwischen dem verstärkten Fortschreiten der Erkrankung immer längere oder kürzere Ruhephasen liegen. In diesen Ruhephasen denkt man oft, die Krankheit sei ausgeheilt. Die Parodontitis hat nach neuen Erkenntnissen auch viele allgemein-körperliche Auswirkungen, ist also nicht auf die Zähne begrenzt. Das Herzinfarktrisiko steigt um den Faktor 6, das Risiko für Frühgeburten und untergewichtige Kinder bei Müttern mit Parodontitis steigt stark an. Behandlung:Bis in die jüngste Zeit hat man Radikaloperationen durchgeführt, die die vorhandenen Zahnfleischtaschen völlig eliminieren sollten. Heutzutage steht die Entfernung der Entzündung und die mikrobielle Grundsanierung, d.h. die Verringerung der Bakterien auf ein Maß, das der Körper in Schach halten kann, im Vordergrund der Therapie. Die Behandlung der Parodontitis erfolgt in drei Phasen:Vorbehandlung ist unbedingt erforderlich, ohne diese ist die Wirksamkeit der
eigentlichen Parodontitisbehandlung nur von kurzer Dauer und somit sinnlos.
Hiernach erfolgt die Instruktion des Patienten in Putztechnik und die Beratung für die zukünftige Vermeidung der Erkrankung. Es müssen in der Regel mindestens drei Vorbehandlungen vor der eigentlichen Parodontitisbehandlung erfolgen, bei denen auch die Erfolge der Vorbehandlung und der Instruktionen überprüft werden müssen. Dies erfolgt durch Anfärben der Zähne sowie durch weitere Mundhygienestaten. Wenn der letzte Mundhygienestatus den Erfolg der Vorbehandlung zeigt, kann mit der eigentlichen systematischen Parodontitsbehandlung begonnen werden. Die umfassende Vorbehandlung wird leider von der gesetzlichen Krankenkasse nicht erstattet,
Sie ist aber in den meisen Praxen erschwinglich. Systematische Parodontalbehandlung:Nachdemschon während der Vorbehandlung das Zahnfleischbluten weniger wurde und das Zahnfleisch im sichtbaren Teil gereinigt wurde, wird nun das Übel an der Wurzel gepackt. Der Kiefer wird je nach Anzahl der erkrankten Bereiche in Quadranten (vier Teile) oder Kieferhälften eingeteilt und systematisch behandelt. In vier oder zwei Sitzungen werden schmerzfrei unter Betäubung die Ablagerungen
an den Wurzeln und in den Zahnfleischtaschen entfernt und die Oberfläche
der Wurzel geglättet. Noch angenehmer, sanfter und effektiver wird die Behandlung mit dem zahnärztlichen Laser.
Durch den Einsatz des Lasers wird das entzündete Zahnfleisch ganz vorsichtig
entfernt, Bakterien werden zerstört und der Heilungsprozeß stimuliert.
Der Laser erreicht eine Sterilität der behandelten Bereiche. Einige Patienten berichten von einer angenehmen Schmerzreduzierung nach der Behandlung.
Der Laser vermeidet in Grenzbereichen die operative Behandlung des entzündeten
Gebietes. Bei tiefen Zahnfleischtaschen und bei Patienten, die keinen Einsatz des Lasers wünschen,
erfolgt die Reinigung an den Wurzeln teilweise unter operativer Abklappung
des Zahnfleisches. Hierbei wird eine bessere Sicht erreicht und die Wurzel
kann auch in sehr tiefen Bereichen gesäubert werden. Die Nachbehandlung sollte vierteljährlich erfolgen und beinhaltet ähnlich wie die Vorbehandlung
die Entfernung von Zahnstein und Belägen und die Politur. Die überdurchschnittliche Mundhygiene, die der Patient in der Praxis erlernt und zu Hause durchführen sollte sowie die regelmäßige Nachsorge sind wesentliche Faktoren in der künftigen Gesunderhaltung des Zahnfleisches. Hierdurch kann der Patient einen Stillstand der Erkrankung erreichen. In Vorsorge- und serviceorientierten Praxen wird der Patient auf Wunsch regelmäßig schriftlich an diese Nachsorgetermine erinnert. |
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